Innovative Arbeit in der Gesundheitswirtschaft
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St. Gereon Seniorendienste gGmbH

Der 3. Lernort (Skills Lab) in der Altenpflege

Problemstellung

Die St. Gereon Seniorendienste sind mit ihrer hohen Zahl von Auszubildenden ein großes Ausbildungsunternehmen in NRW. Sie bilden mit der Zielsetzung aus, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die zur selbständigen und eigenverantwortlichen Pflege einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung aller Menschen erforderlich ist. Bisher ist die Ausbildung an den beiden klassischen Lernorten, der Schule als Theorievermittler und der Praxis als Vermittler der praktischen Fähigkeiten verortet. Seit langem beklagen die Schüler*innen aber eine mangelnde Verbindung oder Integration zwischen diesen beiden Lernorten. Oft werden sie sogar von ihnen als zwei verschiedene Welten betitelt. Ihnen fehlt einerseits die Transfermöglichkeit von theoretischem Wissen in die Praxis und andererseits die Möglichkeit praktisch erlebte Situationen theoretisch zu fundieren. Um die am Ende der Ausbildung angestrebte und von uns gewünschte Qualifikationsanforderung und Handlungskompetenz für das spätere Berufsleben zu erlangen, ist eine enge Vernetzung von Theorie und Praxis unumgänglich. Um die bestehende Kluft zu schließen und die notwendige Vernetzung zu gewährleisten, bietet sich der dritte Lernort als Verknüpfungselement an.

Lösungsansatz

Der dritte Lernort soll Organisationen der Altenhilfe die Sicherstellung einer zeitgemäßen und in der Generalistik gewünschten zukunftsweisenden und innovativen Ausbildung im Pflegesektor gewährleisten.

Im Vordergrund stehen ein anwendungsbezogenes, arbeitsnahes Lehren und Lernen nach den drei didaktischen Grundformen:

Training:

systematisches Einüben und Training von Fertigkeiten und Fähigkeiten

Synthese:

Verstehen und Zusammenführen von Inhalten und Zusammenhängen im

Situative Problemlösung:

Erwerb von Problemlösestrategien für Anwendungssituationen in der Praxis

Umsetzung

Es wurden realitätsnahe Trainingsräume geplant und wie in den Einrichtungen vorzufinden eingerichtet. Weiterhin wurden Trainingssituationen nach einem definierten Schema vorbereitet und mit Trainingsgruppen Lern- und Ausbildungsjahr spezifisch durchgeführt.

Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Verbesserung der Transferproblematik von theoretischem Wissen in die Praxis
  • Umkehr der Praxis à Theorieverzahnung, indem erlebte Praxiserfahrungen mit fundiertem Theoriewissen verknüpft wurden
  • schrittweises Heranführen an die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben durch Fallbeispiele, zur Förderung von kognitiven Lernprozessen
  • möglichst realistisches Training von Fertigkeiten zur späteren Anwendung in der realen praktischen Situation
  • Abbau von Ängsten vor Praxissituationen, durch Üben an Mitlernenden oder sogenannten Simulationspatienten*innen
  • Entwicklung einer positiven Fehlerkultur durch ein geschütztes Setting
  • Entwicklung einer Handlungssysthematik durch Reflexion und Wiederholung
  • Schaffung formaler Kommunikationsstrukturen zwischen Fachseminar und berufspraktischen Lernorten
Kontakt

Jan Fabry, Qualitätsmanagement & Projektmanagement

Tel.: 02462 981-652
Jan.Fabry@st-gereon.info

Weiterführende Informationen
  • Kerres, A., Wissing, C. & Wershofen, B. (Hrsg.). (2021). Skillslab in Pflege und Gesundheitsfachberufen: Intra- und interprofessionelle Lehrformate. Springer.
Materialien
Projektpartner