Safety-II Debriefing im Simulationstraining

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Safety-II Debriefing im Simulationstraining

Problemstellung

Bei Simulationstrainings auf Grundlage des Team Resource Managements (TRM) spielt das Debriefing eine zentrale Rolle für den Lernerfolg. Das Debriefing erfolgt im Anschluss an die Simulation unter Leitung von Instruktoren. Der Fokus wird dabei auf die Besprechung von kritischen Ereignissen (Fehler, Zwischenfälle) gelegt. Auf diese Weise sollen Verhaltensweisen gefördert werden, um solche Situationen in der Praxis besser zu bewältigen. Diese Vorgehensweise entspricht dem sogenannten Safety-I- Ansatz. Dieser berücksichtigt gute und funktionierende Verhaltensweisen jedoch zu wenig, sodass vielfältige Lernoptionen nicht vollends ausgeschöpft werden.

Lösungsansatz

In den letzten Jahren wurde in der Sicherheitsforschung vermehrt die Bedeutung des Safety-II-Ansatzes hervorgehoben, bei dem nicht allein retrospektiv die fehlerbehafteten Arbeitssituationen betrachtet werden, sondern Potentiale aus den Alltagshandlungen prospektiv geschöpft werden. Gelernt werden soll aus allen Ereignissen, nicht nur aus seltenen Fehlern und Zwischenfällen. Erste Forschungsarbeiten im Simulationstraining haben gezeigt, dass mit einer Safety-II orientierten Form des Debriefings mehr Inhalte thematisiert werden können und eine höhere Zufriedenheit bei Instruktoren und Teilnehmenden mit dem Reflexionsprozess erreicht werden.

Umsetzung

In GALA wurde die Vorlage aus vorherigen Forschungsarbeiten genutzt und mit Simulations- Experten (InFacT®-Instruktoren) erprobt und weiterentwickelt.

Ergebnis ist ein Rahmenkonzept und beispielhafte Leitfragen, die Instruktoren aber auch Führungskräften Orientierung geben, mit welcher Haltung und Fragestellung ein Safety-II Debriefing durchgeführt werden kann.

Ein solcher Ansatz eignet sich nicht nur im Simulationstraining, sondern kann ebenso bei In-Situ Training und im Clinical Debriefing von hohem Nutzen sein.