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Lebenshilfe Werkstätten & Service GmbH, Heinen Automation GmbH & Co. KG

Der CoBot – Unterstützung bei Arbeitsprozessen durch kollaborative Robotik

Problemstellung

Die Lebenshilfe bietet Kund:innen unterschiedliche Dienstleistungen an. Ein häufig angefragter Auftrag besteht aus der Beklebung von Glastiegeln. Dazu sollen selbstklebende Etikette auf der Unterseite von Glastiegeln angebracht werden, wobei die vorgegebene Position und Ausrichtung genau eingehalten werden muss. Diese Aufgabe ist für viele Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen kaum möglich, sodass diese Aufträge von der Lebenshilfe i.d.R. nicht angenommen werden können.

Lösungsansatz

Um die Lebenshilfe zu befähigen, auch diese Art von Aufträgen annehmen zu können, ist mit ihr eine Arbeitshilfe entwickelt worden, die Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen befähigt, diese Tätigkeit ausführen zu können. Da grundsätzlich unterschiedliche Tiegel und Etiketten verarbeitet werden sollen, ist ein anpassungsfähiges Arbeitsplatzkonzept entwickelt worden, dessen zentraler Bestandteil ein kollaborativer Roboter (CoBot) ist. Mit ihm ist es möglich, die Aufgabe des Beklebens kooperativ mit dem Menschen durchzuführen.

Umsetzung

Dazu ist eine Tiegelhalterung konstruiert und 3D gedruckt worden, in der die Tiegel exakt eingesteckt werden können. Der Mitarbeiter steckt einen Tiegel mit dem Kopf nach unten in die Halterung und dreht ihn, mit Hilfe von zwei optischen Sensoren, in eine vorgegebene Ausrichtung. Anschließend kann das Etikettieren durch Drücken eines Start-Tasters gestartet werden. Das Etikettieren übernimmt vollständig der CoBot, indem er zunächst ein Etikett aus dem Etikettenspender nimmt und diese dann auf der Unterseite des Tiegels aufklebt. Dabei ist darauf geachtet worden, dass der CoBot nur minimale Bewegungen durchführen muss und der Mitarbeiter sich nicht am CoBot verletzten kann. Durch die Verwendung eines CoBots kann auf Schutzeinrichtungen weitgehend verzichtet werden. Der Mitarbeiter kann dann den fertig beklebten Tiegel aus der Halterung nehmen und den nächsten zu beklebenden Tiegel einlegen. Der Prozess kann sowohl von Menschen mit einer geringen als auch einer schweren Beeinträchtigung bedient werden und ermöglicht damit den Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Kontakt

Kurt Heinen Geschäftsführung

Heinen Automation GmbH & Co. KG

khe@heinen-automation.de

Materialien
Projektpartner