Innovative Arbeit in der Gesundheitswirtschaft
» Arbeitsgestaltung » Sensibilisierung » Sensibilisierung mittels des GERonTologischen Simulators („GERT“)
RWTH Aachen, Institut für Arbeitswissenschaft der (IAW)

Sensibilisierung mittels des GERonTologischen Simulators („GERT“)

Problemstellung

Im Zuge des demographischen Wandels ist es von Relevanz, dass Produkte auf eine Art und Weise gestaltet werden, um von verschiedenen Altersgruppen problemlos bedient werden zu können. Hinzu kommt, dass demographische Kennwerte und individuelle Faktoren berücksichtigt werden. Mit fortschreitendem Alter kommt es bei Menschen zu einer Leistungsbeeinträchtigung, welche sich körperlich und kognitiv äußern kann. Das bedeutet, dass sich die Art, wie Informationen aufgenommen und verarbeitet werden, verändert. Gleichzeitig verändert sich aber auch die Beweglichkeit. Für diese hochgradig individuellen Veränderungen besteht in der Entwicklung neuer Produkte, z.B. in der Gesundheitsbranche, aber auch gesamtgesellschaftlich, Sensibilisierungsbedarf. Es bedarf demnach einer Möglichkeit, wie auch für jüngere Menschen nachvollziehbar und spürbar werden kann, inwieweit Motorik, Sensorik und Beweglichkeit Leistungsveränderungen mit zunehmendem Alter aufweisen.

Lösungsansatz

Eine Möglichkeit für eine Sensibilisierung stellt der GERonTologische Simulator („GERT“) dar. Mithilfe von GERT können typische körperliche Einschränkungen und Veränderungen, die mit dem Alterungsprozess einhergehen, am eigenen Körper erfahren werden. Beispielsweise können so eine Einschränkung der Sehfähigkeit, eine Einengung der Gesichtsfelder und eine Einschränkung der haptischen Fähigkeit simuliert werden.

Umsetzung

Der Anzug besteht aus mehreren Modulen, die einzeln am Körper angelegt werden. Dazu gehören Gewichtsweste, Gelenksbandagen, Gewichtsmanschetten, Spezialhandschuhe, Gehörschutz und Spezialbrille. Gewichtsweste, Gelenksbandagen und Gewichtsmanschetten sollen für ein Gefühl der Schwerfälligkeit sorgen, welche sich aufgrund der abnehmenden Muskelkraft einstellt. Auch die Bewegungseinschränkung an den Gelenken und am Hals werden hierdurch simuliert. Das gelbe Kunststoffglas der Brille gibt sowohl eine Trübung als auch eine Einschränkung des Sichtfelds vor, während die Kopfhörer für erschwertes Hören sorgen. Ist der Träger oder die Trägerin mit all diesen Teilen ausgestattet, kann er oder sie ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt, ca. 30 bis 40 Jahre älter zu sein.

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. medic. Alexander Mertens,

Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University

a.mertens@iaw.rwth-aachen.de

Weiterführende Informationen
Materialien
Beispielhafte Darstellung des Alterssimulationsanzugs an einem Mann und einer Frau
Beispielhafte Darstellung des Alterssimulationsanzugs GERT
Projektpartner