Innovative Arbeit in der Gesundheitswirtschaft
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RWTH Aachen, Institut für Arbeitswissenschaft der (IAW)

Analyse von ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI) mittels der AMICAI-Methode

Problemstellung

Forschung und Innovation (F&I) sind häufig von Unsicherheiten geprägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um technische, soziale oder anderweitige Innovationen handelt und ob sie im Gesundheitsbereich oder in anderen Bereichen eingesetzt werden. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur, haben aber alle gemeinsam, dass ihnen stets Aushandlungs- bzw. Entscheidungsprozesse vorausgehen. Besonders bei Innovationen besteht jedoch meist eine Ungewissheit darüber, wie die Neuerung angenommen wird und ob bspw. Mitarbeitende mit der Neuerung zurechtkommen. Fehlen Erfahrungswerte, werden mögliche Folgen oder Risiken meist erst erkannt, wenn die Innovation bereits im Einsatz ist und eine Anpassung nicht mehr oder nur erschwert möglich ist.

Lösungsansatz

Ein Tool zur Analyse von ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI) in der Innovationsentwicklung stellt die „Aachener Methode zur Identifikation, Klassifikation und Analyse von Risiken innovationsbasierter Probleme“, kurz AMICAI, dar. Diese sogenannten ELSI-Aspekte werden identifiziert und in den Arbeitsalltag von Forschung und Entwicklung integriert. AMICAI zeichnet sich durch eine einfache Anwendung aus, in der potentielle Probleme identifiziert, in Kausalketten aufgegliedert sowie nach ihrer Schwere quantifiziert und priorisiert werden. Dabei wird besondere Rücksicht auf die Betrachtungsebene verschiedener Akteure genommen

Umsetzung

AMICAI besteht aus insgesamt drei Phasen, in denen die potentiellen Risiken und Probleme ausfindig gemacht werden können. Die erste Phase wird Vorbereitungsphase genannt. In dieser wird festgelegt, an wen sich das neue Produkt bzw. die neue Arbeitsweise richtet. Die zweite Phase von AMICAI, die eigentliche Risikoanalyse, ist die Hauptphase. Die letzte und dritte Phase, Maßnahmenphase genannt, dient zur Konzipierung möglicher Lösungsvorschläge, wie Risiken und Probleme reduziert werden können.

Kontakt

Dr.-Ing. Christopher Brandl

Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University

c.brandl@iaw.rwth-aachen.de

Weiterführende Informationen
Materialien
Prozess zur Durchführung von AMICAI [nach Brandl 2018]
Darstellung des Bedarfs an der AMICAI-Methode
Projektpartner