Produkte werden häufig nicht zielgerichtet nach den Bedürfnissen und Bedarfen ihrer Nutzenden entwickelt. Um Produkte entsprechend den Bedarfen von Nutzenden herzustellen, können Beschreibungen entwickelter Individuen, sogenannte Personas, verwendet werden. Beschreibungen von Personas können auf Informationen und Daten, die aus Teilen der Bevölkerung stammen und zum Beispiel mithilfe von Umfragen erhoben wurden, basieren. So enthält die Persona bspw. grundlegende Informationen wie Name, Geschlecht, Alter, Wohnort, Interessen, Ängste und Ziele. Zusätzlich kann sie auch spezifischere Informationen, wie den Gesundheitszustand, beinhalten. Um einer Persona noch etwas mehr „Leben einzuhauchen“, kann ein Bild genutzt werden, welches die beschriebene Persona darstellt.
Personas können vielseitig eingesetzt werden. Sie eignen sich zum Beispiel dafür, Produkte für Gruppen Nutzender zielgerecht zu entwickeln, da sie aufzeigen, welche Bedürfnisse es zu berücksichtigen gilt. Auf Seiten der Herstellenden spart das Mühen, Zeit und materielle Ressourcen ein, da das Produkt im Optimalfall bereits von Anfang an erfolgreich ist. Auf Seite der Kundinnen und Kunden sorgt ein optimal funktionierendes Produkt für Zufriedenheit. In der Gesundheitsbranche können Personas dabei helfen, Produkte für spezifische gesundheitliche Anforderungen oder Krankheiten zu entwickeln. Gleichsam können Personas Entwickelnde für Herausforderungen bei der Nutzung technischer Geräte sensibilisieren. Eine weitere Anwendung wäre bspw. die Sensibilisierung des Gesundheitspersonals für die Bedarfe und Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten.
Personas können auf unterschiedliche Art und Weise entwickelt werden. Es ist z.B. möglich, datenbasierte oder fiktionale Personas zu entwickeln. Datenbasierte Ansätze unterscheiden sich in quantitative und qualitative Datenquellen, während fiktionale Ansätze entweder auf Wissen aus Erfahrungen beruhen oder komplett frei erfunden sein können. Insbesondere datenbasierte Ansätze haben in der Persona-Forschung viel Aufmerksamkeit erhalten. Beachtet werden muss bei datenbasierten Personas, dass diese ebenfalls zu einem gewissen Teil über fiktionale Elemente verfügen. Rein fiktionale Ansätze werden hingegen oft kritisch betrachtet, da bei diesen die Möglichkeit besteht, dass Meinungen, Vorlieben und Sorgen bestimmter Gruppen nicht realistisch in den Personas modelliert werden.
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. medic. Alexander Mertens,
Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University
Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e. V. an der RWTH Aachen
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